Leistungssport als konkurrenz der nationen
Sozioökonomische bedingungen und effekte, Schriften des Europäischen Instituts für Sozioökonomie e.V., Band 9
Der (olympische) Leistungssport gilt als ideale Form der Konkurrenz, in der gemäs den Prinzipien der Fairness, Chancengleichheit, Transparenz und gegenseitigen Achtung allein die Leistung entscheiden soll. Darauf gründet ein Grosteil seiner popularität, aber auch seine Vorbildfunktion für ein humanes Leistungsstreben und friendlichen internationalen Wettbewerb, mit der die öffentliche Förderung des Leistungssport in vielen Staaten politisch begründet wird. Angesichts eines überbordenden Ressourceneinsatzes, des Dopings und anderer Manupulationen drängt sich indes oft der Eindruck auf, dass der Erfolg als Ziel der Konkurrenz gegenüber der Wahrung ihrer Form die Oberhand gewinnt. Wäre ein solcher Leistungssport in demokratischen Staaten noch der öffentlichen Förderung würdig? Und welche gesellschaftlichen Effekte darf oder muss man von einem erfolgreichen Leistungssport erwarten? Die im vorliegenden Band versammelten, empirischen und theoretischen Beiträge analysieren Strukturen und Praktiken internationaler sportlicher Konkurrenz, ihre öffentliche Wahrnehmung und Deutung in verschiedenen Ländern sowie damit verbundene – erwünschte und unerwünschte – soziale und ökonomische Auswirkungen.
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